-> Teil I
4. August, Dresden, Vorabend
Nun stehen die Taschen im Wohnzimmer, nur das Handgepäck muss noch verteilt werden. Gerade das ist wegen der umfangreichen (und schweren) Fotoausrüstung aber immer ein besonderes Problem! Wie die Jahre vorher ist das Projekt „Packliste“ natürlich nicht rechtzeitig fertig geworden. So wandert letztlich alles wieder nach bestem Gefühl in die drei großen Taschen.
5. August, Dresden, Anreise
Morgens bin ich noch etwas aufgeregt, kurz nach 7 Uhr gibt es ein Balkonfrühstück. Letztes Sachenpacken, immer wieder im Zweifel ob diese oder jene Kleinigkeit noch mit soll oder schon eingepackt ist oder, oder, oder… Neun Uhr fünfzehn geht es endlich mit dem Taxi zum Bahnhof. Die Fahrt mit dem ICE ist wieder eine Tortur. Irgendwie ist es wie in einer grottigen RTL-Sendung. Eine leicht unterbelichtete Familie reicht, um den ganzen Wagon zu unterhalten! Endlich in Frankfurt beginnt der Check In bei Air Namibia früher als ursprünglich ausgewiesen, so wird die Wartezeit weniger anstrengend als gedacht. Die sorgsam dokumentierten e-Ticket-Nummern brauchen wir nicht, wie versprochen auch die Kreditkartendaten nicht. Pässe auf den Tresen und das war´s.
6. August, Windhoek, Ankunft
Die Landung und die Einreise sind gewohnt unspektakulär. Im Ankunftsbereich hat sich eine große Traube gebildet. Jetzt wird’s spannend. Vor über einem Jahr hatte ich das Auto bestellt, inklusive Abholung. Später noch mal übermittelt, mit welchem Flug wir kommen würden, mehr nicht. Keine großartigen Bestätigungsformulare, Buchungsnummern oder Anzahlungen. Ich suche in der Masse der Pappschilder-haltenden Abholer zunehmend verzweifelt nach unserem Namen. Erst nach meiner fünften Ehrenrunde taucht das Schild etwas im Hintergrund auf. Ich melde mich kurz bei dem älteren Schwarzen, dann gehe ich erst mal zum einzigen Geldautomaten. Mit der Botschaft, sie würden auch dann kein Geld bekommen, wenn sie es noch mehrmals versuchen mit ihren EC-Karten, der Automat akzeptiere nur Visa, komplementiere ich das Pärchen vor mir vom Automaten weg. Erwartungsgemäß spuckt das Terminal Rand aus. Gut so, sonst hätten wir uns auch noch darum in Windhoek kümmern müssen. Das Taxi, das uns nach Windhoek zum Fahrzeugverleih bringt, ist ein reichlich klappriges Teil mit gesprungener Windschutzscheibe. Der Hof des Verleihs ist winzig und mit drei Hiluxen voll ausgelastet. Das hatte ich mir größer vorgestellt. Zwischen einem uralten und einem halbwegs aktuellen Modell steht „unser“ Auto. Außen voller Spuren treuer Dienste in hartem Gelände und innen so abgewohnt, dass mir heftige Zweifel kommen, ob ich nicht unseren Urlaub schon hier in den Sand gesetzt habe. Auf dem Kilometerzähler leuchtet eine pralle 0 des Tageskilometerzählers. Die Schonbezüge über den Sitzen sind nicht schmutzig aber auch schon so verwohnt, dass sie die völlig durchgesessenen Sitze nur noch notdürftig tarnen. Wir bekommen eine Einweisung mit Tipps zu verstopften Dieselfiltern und ausfallenden Batterien. Bei der Art, wie die zusätzlichen elektrischen Einbauten verdrahtet sind, bin ich mir sicher, nicht mehr in Europa zu sein. Zwischendurch stelle ich mal die Cockpitanzeige auf den Kilometerzähler und mir bleibt der Atem weg. 365 000 Kilometer. Der Motorraum macht aber einen guten Eindruck und die aufgezogenen Reifen sind auch in gutem Zustand. Im Laderaum finden sich Tisch, Stühle und die übrige Campingausstattung. Nichts davon erweckt den Verdacht, nicht schon ausgiebig erprobt zu sein.
Keine Sorge vor (neuen) Steinschlägen im Lack – Schweller
Nicht ganz taufrisch – Mantel einer Bremsleitung
Im Büro bekomme ich neben einem Kaffee noch einmal einen ausführlichen Vortrag zum schlechten Diesel in Botswana und eigentlich überall, verbunden mit der Forderung, wir sollen auf alle Tankbelege das Kennzeichen schreiben und uns das vom Tankwart gegenzeichnen lassen. Der Mietvertrag ist englisch und weil wir ja eh keine Wahl haben, unterschreibe ich ihn ohne längeres Studium des Kleingedruckten. Der Kilometerstand bei Übernahme ist übrigens nicht darin vermerkt. Wir bekommen noch Unterstützung bei der Planung unseres Einkaufs in Windhoek und Tipps, wo wir die Permits für Sesrim und die Blutkuppe in Windhoek bekämen, die wären nämlich umgezogen. Tanken können wir gleich um die Ecke, der Tank wäre leer und so sollten wir das Fahrzeug auch zurückbringen. Das ist mir zwar nicht recht, lieber ist mir ‚voll bekommen, voll zurückgeben‘, aber das funktioniert mit einem Zusatztank ohne eigene Anzeige natürlich schlecht. Die Tankanzeige ist schließlich immer voll, egal ob ein oder 60 Liter im Zusatztank sind. Insgesamt fand ich die Einweisung ins Fahrzeug aber gar nicht schlecht, vor allem die Hinweise zu möglichen Defekten und was dagegen zu tun sein könnte. (Auch wenn wir später natürlich genau mit solchen Dingen zu kämpfen haben, die wir nicht besprochen hatten. 😉 ) Ebenso war die Bemühung um die Anschrift der neuen Residenz der Naturschutzbehörde für die Permits nett, auch wenn sie uns auf die falsche Fährte locken sollte. Aus den Resten früherer Reisender bekamen wir noch zwei Gaskartuschen für unsere Gaslampe. Ein paar zusätzliche Decken waren dann aber nicht mehr drin.
Schon beim Rausrollen entpuppt sich das Fahrzeug als lahmer Esel. (Vor allem im Gegensatz zum jüngeren Modell, das wir zwei Jahre vorher von Europcar hatten.) Der Tankstopp zwei Blocks weiter verläuft unspektakulär, auch wenn ich irgendwie mehr bezahlt habe, als beim besten Willen in die beiden Tanks hätte passen können :-/
Reichlich Stress machen wir uns anschließend beim Einkaufen. Immer in der Sorge, ja alles richtig zu machen, da wir ja die nächsten 10 Tage an keinem größeren Supermarkt vorbei kommen würden. Die (wenn auch etwas halbherzig) vorbereiteten Einkaufslisten haben wir natürlich irgendwo im Gepäck vergessen. Letztlich glaube ich, haben wir die Hälfte vergessen von dem, was wir hätten einkaufen wollen.
Der Tipp, das Ministerium sei umgezogen, stimmte und führte uns in eine bekannte Gegend, die Uhlandstraße. Das Ministerium war nun tatsächlich dort – nur Permits gibt’s nach wie vor am altbekannten Ort, Post Street Mall. Was mir aber erst nach einer Odyssee durch etliche Büros jemand erklären konnte. Also Umsetzen ins Parkhaus der Mall. (Dort kurzes Zweifeln an der tatsächlichen lichten Höhe mit Dachzelt – passte aber ohne Anschlag.) So kamen wir doch noch zu einem kurzen Stadtbummel. Eigentlich hätte man sich noch länger in Windhoek herumtreiben können, aber irgendwie sind wir alle ziemlich k.o. vom Flug und leicht entnervt. So machen wir uns recht zeitig bereits nach Ondekaremba auf den Weg. Die Fahrt zieht sich dann ganz schön in die Länge und ich bin heilfroh, kein entfernteres Ziel für den ersten Tag gewählt zu haben. Gegen Mittag sind wir auf der Farm und beziehen einen netten Doppelbungalow. Etwas antriebslahm organisieren wir uns. Technik aus den verschiedenen Taschen zusammensammeln, Lebensmittel und Ausrüstung möglichst sinnvoll verstauen und natürlich probeweise die Zelte aufbauen. Noch könnten wir schließlich (mit vertretbarem Aufwand) zum Verleiher zurück. Nach anfänglicher Skepsis nimmt das Puzzle dann doch die gewünschte Gestalt an und es bleiben auch nicht allzu viele Gestängeteile übrig. (Im Grunde ist das Aufbauen idiotensicher, das Zelt wird nach entfernen der Abdeckung einfach nur aufgeklappt. Etwas irritierend waren nur die unterschiedlichen seitlichen Abspannungsgestänge, da wir zwei verschiedene Typen von Dachzelten auf dem Auto haben.)
Aufbauprobe
Bei der Erforschung der Unterkunft stoßen meine Frau und mein Sohn auf Druckluft-Hupen und amüsieren sich köstlich darüber. Dass die angeschafft wurde, weil kurz vorher ein Überfall auf einen Bungalow stattgefunden hatte, der vom Haupthaus unbemerkt geblieben war, behalte ich aber bis zur Abreise lieber für mich ;-).
Den Nachmittag verbringen wir mit nettem Smalltalk mit den Gastgebern und lesen. Die e-bookreader erregen nicht nur das Interesse der Gastgeber, sondern machen endlich auch ausschweifende Literaturauswahl ohne Gewichtsprobleme möglich.
Landschaftlich hat die Farm, zumindest in der unmittelbaren Umgebung, nichts zu bieten – aber das hatte ja auch niemand erwartet.
7. August, südwärts
Das Frühstück ist nett, ohne Höhen und Tiefen, bis auf den Milipap vielleicht, der es meinem Sohn echt angetan hat. Gegen 9:30 Uhr und damit etwas später als geplant, kommen wir weg, was aber weniger an unserer Trägheit als am Gespräch mit dem Gastgeber lag.
Ich finde es auch immer wieder nett, mit den Gastgebern ins Gespräch zu kommen und neben Neuigkeiten zum Land erfährt man auch immer wieder etwas über andere Farmen und Veränderungen. Diesmal zum Beispiel über die Milchpreisentwicklung der letzten 10 Jahre 😉 und natürlich den Umgang der Menschen miteinander. Dabei blieb auch der Begriff „Apostel“ für seine farbigen Farmmitarbeiter hängen, wegen der biblischen Vornamen.
Vor uns liegt die längste Etappe des Urlaubs, das ist in der Planung dann doch nicht optimal gelungen. Aber zwischen Windhoek und dem Red Dune Camp habe ich einfach nichts passendes gefunden. Gleich auf den ersten Kilometern, bei ungünstigem Seitenwind, fällt uns das starke Windgeräusch auf der Fahrerseite sehr unangenehm auf. Die Türen sind nach einem Unfall mal gerichtet worden. Ganz die ursprüngliche japanische Präzision hat man dabei, deutlich hörbar, nicht mehr erreicht.
In, genaugenommen um Dorbabis herum, verfahren wir uns. Die Abzweigung erschien irgendwie komisch. Die angegebene Tankstelle ist nicht zu finden, daher folgen wir irrtümlich noch ein Stück der Teerstraße. Was letztlich ein tüchtiger Umweg wurde. Dafür ist das Stück D-Straße mit endlos vielen Gattern eine schöne Abwechslung! Die Strecke hat ansonsten wenig zu bieten und von den Orten, durch die wir kommen, lädt keiner zum Verweilen ein. Stampriet hat einen Supermarkt, eine Tankstelle und eine ATM. Dort hätten wir noch einmal tanken sollen und Geld holen, aber es lungerten ein Haufen Leute herum und so dringend sah ich den Bedarf dann doch nicht.
Im Flusstal wird die Landschaft netter. Die Strecke bis zum Red Dune Camp zieht sich doch noch lange hin. Zunächst fahren wir am Haupthaus der Farm vorbei, alles sieht irgendwie sehr verlassen und gar nicht wie erwartet aus. Ein farbiger Hausangestellter findet sich dann aber doch, um uns zu begrüßen. „Die Betreiber sind in dringlicher Angelegenheit in Windhoek“, bekommen wir auf einem vorbereiteten Brief mitgeteilt. Wir bekommen den Weg zum Camp erklärt und kaufen noch Feuerholz. Der Weg zur Düne ist hübsch, allerdings erwischen wir die falsche Auffahrt und landen (zugegeben mit Müh und Not, nicht doch stecken zu bleiben) auf der Campsite 2. Auf der Skizze gezeigt hatte man uns aber die Campsite 1 und die ist bestimmt auch viel schöner, beschließt meine Frau. Also die Düne wieder herunter, nächste Auffahrt suchen und neuen Anlauf genommen. Das Auto quält sich ganz schön durch den tiefen Sand, aber wir schaffen es letztlich doch. Ich war einfach zu faul, den Luftdruck zu senken für die eine Düne. Dabei ist es in der „Bedienungsanleitung“ fürs Camp extra und nicht ganz grundlos, empfohlen worden. Letztlich halfen wohl auch die extrem grobstolligen Reifen. Mit viel Schwung allein war wegen der Kurve in der Auffahrt jedenfalls nichts zu machen.
Red Dune Camp
Die Campsite 1 ist eine tolle Anlage, auch wenn der Charme schon etwas bröckelt und einiges inzwischen der sanften Überholung bedürfte. Die Sundowner-Terrasse ist sehr schön, die Sperrholzplatten wellen sich aber schon so, dass man mit dem Stuhl etwas rücken muss, bis es passt. Aber was soll‘s!
Sonnenterrasse
Bad
und Toilette
Fotografisch ist allerdings wenig zu holen. Mein Sohn soll noch Englisch- Ferienübungen machen und es gibt die übliche Missstimmung dabei.
Das Feuer brennt sehr gut, da wir aber (Anfängerfehler) erst mit der Dunkelheit angezündet haben, braucht es bis zur Glut (und damit bis zum Essen) seine Zeit. Es gibt Knüppelkuchen, Fleisch und Bratwürstchen. Allerdings ist es inzwischen bitter kalt! Am Ende gibt es kaum etwas, was wir nicht anhaben.
Brai (Grillen) in der Feuerstelle – in dicken Wintersachen
Phänomenal ist natürlich der Sternenhimmel! (Dank der inzwischen omnipräsenten Telefonsendemasten ist es allerdings auch nicht mehr ganz frei von künstlichen Lichtern.) Gegen 21 Uhr flüchten wird dann vor der Kälte ins Zelt.
Der große Gaskocher taugt kaum zum Zahnputzwasser anwärmen, zum Kochen hat das Ding (bei der Umgebungstemperatur) nämlich reichlich wenig Leistung. Das sieht schlecht für den Morgentee aus :-/.
Raureif auf den Fahrzeugspuren und Holzflächen
8. August, Kalahari Feinfrost
Die Nacht ist kalt. Als ich in der Nacht mal ums Auto will, blakt der Vollmond vom Himmel und es ist fast hell genug zum Zeitunglesen.
Die halbe Nacht kämpfe ich mit mir, mich noch einmal aus dem Schlafsack zu schälen um Socken überzuziehen oder lieber im (halbwegs) Warmem zu bleiben. Faulheit siegt.
Morgens kann aber keiner von uns auf eine erholsame Nacht zurückblicken, es war deutlich unter 0°C kalt und die Matten des Dachzeltes isolieren genau so schlecht wie sie unbequem sind! Auf den Kämmen der Reifenspuren strahlt Reif im Morgenlicht und auch die Bretter der Gepäckablage sind mit einer Reifschicht überzogen. Mit klammen Fingern versuche ich, Teewasser heiß zu bekommen – ein schier aussichtsloses Unterfangen bei der schlechten Heizleistung des Gasgemischs. Es reicht gerade so für lauwarmes Granulatgetränk. Wir haben Frühstück unten in der Farm gebucht. Daher packen wir gleich zusammen und sind gegen 8:30 Uhr am Rollen. Hinab ist die Düne natürlich kein Problem.
Der Hausangestellte erwartet uns schon mit laufendem Kompressor, um wie angekündigt den Reifendruck wieder auf Schotterpistenniveau zu bringen. Da wir zum Ablassen zu faul waren, brauchen wir aber natürlich keinen Pumpservice und so schaltet er seinen Kompressor etwas irritiert wieder aus.
Der Frühstücksraum ist nett vorbereitet, aber wieder viel kälter als es inzwischen draußen ist. (Blöderweise habe ich meine dicke Jacke in der wärmenden Morgensonne oben im Camp schon weg gepackt.) Wir frühstücken lang und ausgiebig. So ist es schon 9:45 Uhr, als wir endlich loskommen.
Die Strecke bis Mata-Mata ist doch ganz schön weit, hier stimmt irgendwie meine Reiseplanung auch nicht ganz. Immerhin ist das letzte Stück landschaftlich wieder recht nett. An der Grenzstation ist nichts los und im Grunde sind auch alle sehr freundlich. Die Dame im Office neigt jedoch zur Bärbeißigkeit, als ich (Dummer Fehler!) scherzhaft den vielen Papierkram resümiere. Mit ein paar lobenden Worten über Land und Leute lässt sie sich aber besänftigen. Da war ich wohl so naiv gewesen anzunehmen, dass hier auf dem Landweg nicht genau der gleiche Papierkram erledigt werden müsste wie bei der Einreise am Flughafen.
Draußen werden wir am Auto noch nach Feuerholz gefragt, mit Blick auf den bis zur Decke chaotisch rappelvollen Laderaum verzichtet der Beamte aber auf eine Kontrolle.
Auf südafrikanischer Seite sind die Damen im Büro noch freundlicher. Der Papierkram ist zwar auch irgendwie nicht weniger, aber es ist unterhaltsamer. (Und ich trete mit ein paar scherzhaften Kommentaren auch nicht gleich in ein Fettnäpfchen.) Mit meinen Buchungen ist alles Okay und natürlich fragt wieder Niemand nach den bei der Buchung angegebenen Passnummer – der Name reicht. Gut, dass ich alles schon online bezahlt habe, auch die Parkgebühren, unsere Vorräte an Rand sind leider nicht so üppig.
„Namibia is one houre behind us.“ steht groß auf einer Hinweistafel – nein keine tiefer versteckter Sinn, zwischen den beiden Ländern herrscht einfach nur eine Stunde Zeitverschiebung wegen der Sommerzeit.
Kurz vor Mata-Mata hatte sich die Tankanzeige begonnen zu bewegen, der Zusatztank ist also leer. Da ich in Sachen Treibstoff kein Risiko eingehen will und wir den Tankstop in Stampriet verpasst haben, tanken wir hier. Diesel ist hier in RSA leider teurer (für die 70 Liter werde ich 900 Rand los) als in Namibia und das dezimiert auch unseren ohnehin schon begrenzten Bargeldvorrat weiter. Bei Tanken riecht es stark nach Diesel aber das beunruhigt mich hier noch nicht, ist an einer kleinen afrikanischen Tankstelle auch nicht wirklich ungewöhnlich.
Wir müssen anschließend noch etwas warten, bis der kleine Laden neben der Tankstelle nach der Mittagspause wieder öffnet und decken uns dort mit einigen Vorräten, besonders Fleisch und Holz für die nächsten Tage ein.
Begrüßungssträuße im KTP
Der KTP ist landschaftlich schön, mit seinem Revier, dem die Straße folgt. Löwen gibt’s natürlich nicht! Strauße, Gnus, Springböcke, Streifenhörnchen, Schakale, Löffelhunde und eine Eule sind die „Ausbeute“ der ersten Strecke im Park. Unser erstes Ziel im Park ist das Wildernescamp Urikaruus. Statt eines Zaunes rings herum stehen die Hütten auf Stelzen und sind alle Zugänge mit Drahttüren und Maschendraht gesichert. Das Auto findet seinen Stellplatz unter der Schlafhütte. Beim Ausladen fällt mir auf, das es immer noch deutlich nach Diesel riecht.
Den Nachmittag verbringen wir entspannt auf der Sonnenterasse, viele Tiere gibt es aber leider nicht zu sehen. Auf dem Balkon der Küche gibt es einen Grill und man schaut auf das kleine, nachts beleuchtete, Wasserloch des Camps. Zur Blauen Stunde nach Sonnenuntergang kommt eine Giraffe und stellt sich recht fotogen zum Mond auf. Irgendwie bekomme ich es aber nicht rechtzeitig hin, mit dem Fotografieren und so zieht sie beleidigt davon und lässt mich ohne Giraffe-mit-Vollmond-Bild zurück.
Abendstimmung – Blick vom Balkon in Urikaruus
Im Schlafraum ist abends ein seltsames Fauchen zu hören – wie zu von Fledermäusen wenn sie sich in ihren Felsrissen gestört fühlen. Zu entdecken ist jedoch, trotz intensiver Suche, kein Tier. Was soll‘s, für Schlangen wäre es ohnehin viel zu kalt! Die Nacht schlafen wir in den Betten besser als im Zelt aber es wird wieder bitter kalt. So kalt, dass auch Bewegung draußen am Wasserloch Niemanden ernsthaft aus dem angewärmten Bett auf den hundekalten Balkon zu locken vermag. -6 °C kalt ist es in dieser Nacht!
Red Dune Camp: mehr Informationen
Urikaruus Wildernes Camp: mehr Informationen
Sehr cooler Artikel!