Island – Winter 2014 | Teil VI

6D_19102_400zum Teil I

Sehr schön fand ich noch die vorletzte Etappe auf der Halbinsel Snæfellsnes. Zunächst, bei strahlendem Sonnenschein , nahm ich die Piste 55 nach Süden. 
Djúpalónssandur6D_18483_400Dann auf der 54, westwärts an der Südküste der Halbinsel entlang. Hier änderte sich das Wetter leider schnell und kurze Schneeschauer, bedeckter Himmel und kurze sonnige Abschnitte wechselten sich nun ab. Ich besuchte die Küste bei Arnarstapi und die Bucht Djúpalónssandur. Hier hielt sich eine Fotografengruppe auf die meinen Vorbehalten gegen Gruppenreisen leider kräftig neue Nahrung gab. Man benahm sich als hätte man den Plot gemietet, so was unhöfliches und ignorantes ist mir selten untergekommen! Die Wanderung zur Wüstung Dritvik lohnte eigentlich nur wegen des Blicks über das Hraun zum Snæfellsjökull. Auf dem Weg nach Norden wurde das Wetter leider immer schlechter und der Kirkjufell zeigte sich unter völlig bedecktem Himmel. Dort war trotzdem einiges los. Das Hotel in Grundarfjörður war gut gebucht (zumindest waren kaum noch Parkplätze zu bekommen). Ob ich den einen Polarlicht-Weck-Service wünschte, war eine der ersten Fragen an der Rezeption. Ob sie denn damit rechne, dass das Wetter besser würde, war meine Frage. Darauf winkte sie nur ab, keine Chance heute Nacht, es würde bewölkt bleiben und die Polarlichtaktivität wäre niedrig aber morgen würde es besser werden. Ich stellte trotzdem die Kasskade von Weckern. Die Wolkenprognose ließ ja immerhin für die zweite Nachthälfte den Hauch von Hoffnung. Und tatsächlich als ich mir um zwei die Nase an der Scheibe platt drückte konnte ich Sterne erkennen. Als ich das Hotel durch den Hintereingang verließ war auch sofort Nordlicht über der Bucht zu sehen.

6D_19107_400Der Weckservice schien aber nur (wie in anderen Hotels auch) bis Mitternacht zu gehen, denn nirgendwo in den Zimmern brannte Licht und alle Autos standen noch auf ihren Plätzen. Und so war ich mit wunderbarem Nordlicht über Islands fotogenstem Berg fast allein. Sogar die Jungs, die am See gezeltet hatten verpennten das große Kino. Um so mehr konnte ich nach der Hektik der ersten Bilder das Schauspiel genießen!

Am Morgen verzichtete ich auf einen Versuch mit dem Sonnenaufgang, war ich doch erst um halb Fünf wieder im Zimmer gewesen. Statt dessen wollte ich auf die Suche nach dem Hot Pot gehen den ich, nach etlichen Recherchen im Netz, endlich dort gefunden hatte, wo ich ihn am wenigsten erwartet hatte, im Reiseführer.Hot Pool imLavafeld Elborgarhraun
Die Beschreibung erwies sich als gut und so war es kein Problem den Abzweig zu finden. Ironischerweise war es genau die Stelle an der wir zum Fotografieren im Hraun im Oktober geparkt hatten. Etwas knifflig zeigte sich erst der letzte Kilometer von der Farmruine weg. Der Weg bestand nur aus tiefem Schlamm und nach meiner Erfahrung vom letzten Mal… Noch war der Schlamm aber überfroren und es ließ sich einigermaßen fahren bis zum völlig aufgeweichtem Parkplatz. Das Überqueren des Flüsschens war auf Trittsteinen kein Problem. Der knöcheltiefe Schlam davor allerdings schon. Entsprechend sahen meine Schuhe aus. Die Badestelle war nett und angenehm warm, bei zwei Grad Außentemperatur. Allerdings hatte ich nicht viel Ruhe musste ich doch wieder aus dem Schlamm raus und wollte nicht zu lange warten solange es noch überfroren war. Es ging aber verhältnismäßig gut, sah man mal von dem nun völlig schlammüberzogenen Auto ab. 6D_19186_400
Das wunderbare Wetter lud zu einem Abstecher in den Þingvellir Nationalpark ein. Ich überlegte noch kurz noch bis zum Geysir und Gullfoss weiterzufahren verwarf die Idee dann aber. So fotografierte ich noch in aller Ruhe am Öxarárfoss und in der Allmännerschlucht. Der Kreis schloß sich letztlich wieder im Hotel Berg in Keflavik. Der abendlichen Ausflug zu Blauen Lagune war allerdings nicht der Bringer. Ein wenig ärgerte ich mich dann doch dafür Zeit eingeplant zu haben.

Am Morgen um 4 Uhr gab es Frühstück und ich machte mich auf den Rückweg. An der Rückabestation des Autovermieters aber werarteten mich verschlossene Tore. Alles war dunkel! Dort machte man erst um 5 Uhr auf. Bis dahin so verriet die Skizze, die ich mit dem Fahrzeug erhalten hatte, sollte man Fahrzeuge am Terminal zurückbringen. Das erwies sich allerdings als schwieriger als gedacht. Zunächst mußte ich erst mal die richtige Zufahrt finden. Die Parkflächen meines Anbieters lagen allerdings irgendwo weit ab jeden erreich baren Gepäckwagens und im Terminal waren die Schalter der Vermieter natürlich ebenfalls geschlossen. Letztlich stellte ich das Fahrzeuggut sichtbar auf einen Stellplatz der (teureren) Schwestergesellschaft und fand für den Autoschlüssel einen Einwurf am Schalter. So blieb natürlich die Ungewißheit über den beschädigten Reifen und ich hatte auf die Endabrechnung vertraut und mir der Kilometerstand nicht aufgeschrieben. Schade!
Die Prozedur des Handgepäckwiegens kannte ich ja schon und so verstaute ich vorher beide Gehäuse in der Jacke um freudestrahlend meinen knapp unter 10 Kilo schweren Rucksack zu präsentieren. Der Rest der Rückreise war unspektakulär und am Nachmittag rollte ich zu hause wieder auf den Hof.

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