Ihr steht am Bach und habt kein Graufilter zur Hand? Trotzdem wollen wir schön weichgezeichnetes Wasser? Geht nicht? Geht doch!
Kamera nach Möglichkeit auf ein Stativ und die längste mögliche Belichtungszeit wählen. (Kleine Blende (große Zahl), niedriger ISO-Wert) und jetzt einfach mal den Finger auf den Auslöser und Dauerfeuer. (Im Beispiel sind es sieben Einzelauslösungen.) Das war‘s schon fast. Zumindest vor Ort sind wir damit fertig.
Einzelbild, 0,4 s Belichtung, Ausschnitt
Wer RAW entwickelt, sollte für alle Aufnahmen die gleichen Einstellungen nutzen. Das folgende Procedere beschreibe ich mal für Photoshop CC2014, es geht aber im Prinzip mit jedem Programm das Ebenen verarbeiten kann. Die Einzelaufnahmen jetzt als Ebenen laden (das geht aus Bridge oder aus Lightroom auch sehr bequem.) Alle Ebenen markieren und Ebenen -> Smartobjekte -> In Smartobjekt konvertieren wählen. Jetzt Ebenen -> Smartobjekte -> Stapelmodus -> Arithmetisches Mittel wählen.
Sieben Einzelbilder, im Modus Arithmetisches Mittel verrechnet
Photoschop verrechnet jetzt die ehemaligen einzelnen Ebenen intern. Was dabei herauskommt ist im Grunde die digitale Variante eines Graufilter 😉 Das Ergebnis wird tendenziell weicher, je mehr Aufnahmen zu Verfügung stehen (das Ganze hat natürlich Grenzen).
Diese Variante entstand mit einem 64x Graufilter und 30 s Belichtungszeit, der wärmere Ton entsteht durch das Filter
Bei anderen Programmen muß die Deckkraft der Ebnen gleich mäßig über die Anzahl verkleinert werden.
Hat man auch kein Stativ zu Hand, hilft nur Kamera möglichst irgendwo auflegen und später alle Einzelbilder als Ebenen sorgfältig ausrichten / ausrichten lassen.
Fazit
Graufilter verwenden, wenn ihr keinen zur Hand habt, ist die Notlösung mit Serienbildern aber immerhin einen Versuch wert!
Sehr schöne aufnahmen, tolle Bilder.
Lg Anna